Schnelle OGC®-Web-Dienste aufbauen
XtraServer ist eine Suite zum Aufbau von hocheffizienten Geo-Web-Services nach den Spezifikationen des Open Geospatial Consortium (OGC®). Im aktuellen Ausbau können aufgebaut werden: Web Map Services (WMS), Web Feature Services (WFS), OGC API – Features: Part 1 und Part 2 sowie, gemäß aktuellen Entwürfen der Standards, OGC API – Tiles und OGC API – Styles.
XtraServer zeichnet sich aus durch:
- Hocheffizientes Abfrageverhalten. Viele tausend Features pro Sekunde können erreicht werden.
- Skalierbarkeit. Datenbanken mit Millionen Geo-Features und viele parallele Zugriffe sind kein Problem.
- Flexible Konfigurierbarkeit. Applikationsschemata können auch auf einfache oder komplexe Datenbankstrukturen abgebildet werden.
- Unterstützung von 3D-Geometrien
- Koordinatentransformation on-the-fly. Es werden alle gängigen Koordinatenreferenzsysteme nach den Vorgaben von OGP (ehemals EPSG) unterstützt. Für die Transformation ausgewählter Koordinatenreferenzsysteme wie Gauß-Krüger in ETRS89/UTM bzw. umgekehrt werden spezielle Methoden verwendet (z.B. BeTA2007)
- Flexibel konfigurierbare Nachverarbeitung zur Ableitung anderer Ausgabeformate aus GML (WFS/WMS), z.B. CSV, KML oder Atom (meistens auf XSLT-Basis) und Shapefile (z.B. mit Einsatz externer Programme wie GDAL).
- Unterstützung beliebiger Zeichensatzkodierungen (characterset encoding).
- XtraServer-Dienste sind auf den gängigen Linux-Plattformen einsetzbar.
XtraServer Web API
Mit XtraServer Web API können Geodaten über moderne Web-APIs bereitgestellt werden. Als
Format- und Schnittstellenspezifikationen dienen dabei die aktuellen OGC-API-Standards. Weitere Beschreibung folgt hier in Kürze.
XtraServer/WFS
Der WFS-Service XtraServer/WFS ermöglicht es, über das Internet Dateninhalte abzufragen, zu erzeugen, fortzuführen und zu löschen. Die nach geometrischen Kriterien oder Sachdatenrecherche gefilterten Daten werden im Normalfall als XML-Dokumente transportiert und nachgewiesen. Der Architekt der Anwendung kann hierfür beliebige Applikationsschemata nach der Geography Markup Language (GML) vorgeben.
Die mit XtraServer/WFS eingerichteten Web Feature Services haben folgende technische Eigenschaften:
- OGC®WFS Versionen: 1.1.0, 2.0 (2.0.0 und 2.0.2) in folgendem Ausbau
- WFS 1.1.0: transactional (locking)
- WFS 2.0: Simple WFS, Basic WFS, Transactional WFS, Locking WFS, Inheritance, http GET, http POST, SOAP, Manage Stored Queries. Darüber hinaus werden unterstützt: Requestparameter startIndex/count (aus Response Paging), numberMatched-Parameter im Response.
- Zertifizierte Konformität (zuletzt bestätigt mit XtraServer 5 als Referenzimplementierung)
- als Basic WFS mit der OpenGIS WFS Spezifikation, Version 1.1.0,
- als WFS Simple und Basic mit WFS 2.0,
- bei der Ausgabe von GML 3.2.1
- OGC®Filter Encoding Versionen: 1.1.0, 2.0.0
- Die Filter Encoding Standards dienen der Formulierung von Queries. Die Standards werden im vollen Umfang unterstützt.
- Conformance Classes FE 2.0: Query, Ad hoc Query, Functions, Resource Identification, Minimum Standard Filter, Standard Filter, Minimum Spatial Filter, Spatial Filter, Minimum Temporal Filter, Temporal Filter, Sorting, Minimum XPath, Schema Element Function
- Darüber hinaus erlaubt XtraServer/WFS in Filterausdrücken bei Property-Zugriffen die Verfolgung von xlink:hrefs über XPath und die Angabe von XPath-Prädikaten auch bei Versionen vor 2.0.0.
- Unterstützung einer Vielzahl von Functions
- Implementierte Operationen:
- WFS 1.1.0: GetCapabilities, DescribeFeature, GetFeature, GetFeatureWithLock, LockFeature, Transaction
- WFS 2.0: GetCapabilities, DescribeFeature, GetFeature, GetPropertyValue, GetFeatureWithLock, LockFeature, Transaction, CreateStoredQuery, DropStoredQuery, ListStoredQueries, DescribeStoredQueries
- Ausgabeformate:
- Alle GML-Versionen (konfigurierbar mehrere gleichzeitig)
- Konfigurierbare andere Formate durch programmierbares Backend, z.B. XSLT oder GDAL
Geobasisdaten: © GeoBasis-DE/LGB 2012, GB-W 19/12
XtraServer/WMS
Der WMS-Service XtraServer/WMS stellt für Internet-Anwendungen Karten in beliebigen Ausschnitten, wählbaren Größen und Bildformaten bereit. Die Karten können entsprechend des OGC®-Standards SLD (Styled Layer Descriptor) frei gestaltet werden. Sie können von Internet-Anwendungen im Web-Browser betrachtet und mit anderen – auch solchen von anderen Web-Map-Servern – überlagert werden. Zu dargestellten Objekten kann bei Bedarf auch Sachinformation abgefragt werden.
Die mit XtraServer/WMS eingerichteten Web Map Services haben folgende technische Eigenschaften:
- OGC® WMS Versionen: 1.1.1 und 1.3.0
- Zertifizierte Konformität mit der OpenGIS WMS Spezifikation der Versionen 1.1.1 und 1.3.0 (zuletzt bestätigt mit XtraServer 4.17 als Referenzimplementierung)
- OGC®SLD/SE Version:1.1.0
- Nahezu vollständiger Ausbau mit einigen nützlichen Erweiterungen, besonders bei den implementierten Functions
- Verfügbare Symbolizer: Point, Line, Polygon, Text.
- Antialiasing mit Subpixel-Placement
- ZIndex-Erweiterung. Alle Symbolizer können einen ZIndex-Wert angeben, durch welchen die Ausgabereihenfolge datengetrieben bestimmt werden kann.
- Die Fähigkeiten bzgl. Filter- und Property-Zugriff entsprechen denen beim WFS.
- Integrated WFS adressierbar und nutzbar
- Kachelfähige Ausgabe durch Berücksichtigung ganzer Geometrien beim Beschriften möglich
- SLD dient zur Konfigurierung von Vektorkarten, ist aber auch in vollem Umfang clientseitig nutzbar.
- Implementierte Operationen: GetCapabilities, GetMap, GetFeatureInfo, DescribeLayer
- Bildformate für Karten:
- PNG (8 und 32bit), GIF, JPEG
- PNG und GIF mit Transparenz
- Overlay-Bild, z.B. mit einem Copyright-Vermerk
- Sachinformation (GetFeatureInfo):
- Dokumentenformate: GML und konfigurierbare andere Formate (z.B. HTML-Darstellungen) über programmierbares Backend, z.B. XSLT oder GDAL
- Auf der Basis der Konfiguration werden nicht nur die geometrisch identifizierten Objekte geliefert, sondern wahlweise auch assoziativ verbundene Begleitobjekte.
- Die Identifikation der Objekte geschieht auf der Basis ihrer geometrischen Darstellung, nicht allein auf der Basis der zugrundeliegenden Geometrie.
XtraServer/GSFS
XtraServer/GSFS kann auch Änderungen in die Datenbank von Clients übernehmen, die die Fähigkeiten Create, Update und Delete unterstützen.
Der Dienst veröffentlicht neben den Vektordaten auch die Signaturierungsregeln und ermöglicht den Clients so unmittelbar die einheitliche und zweckmäßige Präsentation der Geodaten in Karten.
Datenquellen für XtraServer
XtraServer kann an aktuelle Version von PostgreSQL mit PostGIS-Erweiterung angebunden werden, die sehr häufig als Datenhaltung von Geodaten eingesetzt werden.
ArcGIS for Server Edition
In der ArcGIS for Server Edition läuft XtraServer als Server-Erweiterung von ArcGIS for Server unter Microsoft Windows® und bietet WFS-Unterstützung über die des Standard-WFS von ArcGIS for Server hinaus, zum Beispiel Unterstützung für WFS 2.0 sowie für komplexe oder standardisierte Schemata.
Systemvoraussetzungen
XtraServer ist eine 64Bit-Anwendung und unterstützt typischerweise aktuelle Versionen der Linux-Distributionen CentOS, Debian, RedHat, SuSE Linux Enterprise Server und Ubuntu (Installation über RPM/YUM bzw. DEB/APT).
XtraServer kann sowohl auf physischen Rechnern als auch in virtuellen Maschinen auf ESX-Plattform (VMware vSphere oder ESXi) betrieben werden. Die Anforderungen an die Hardware hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab wie Anzahl der Dienste, Größe der Schemata und Anforderungen an die Performance.
ArcGIS und ArcObjects sind Warenzeichen, eingetragene Warenzeichen oder Dienstleistungsmarken von Esri Inc. in den Vereinigten Staaten, der Europäischen Gemeinschaft und bestimmten anderen Ländern.