Ausgabe 2012
Programm REB120
Für die Berechnung der Rauminhalte und Oberflächen von kompakten Erdbaukörpern wie Gewinnungsstellen, Kippen, Halden, Baugruben usw. ist die Aufgliederung in vertikale Prismen oftmals besser geeignet als die in stationierte Querprofile. Das Gelände wird dazu so in Dreiecke aufgegliedert, dass deren Oberflächen als eben angesehen werden können.
Für die Eckpunkte der Dreiecke müssen 3D-Punktkoordinaten bestimmt werden, wozu sich verschiedene Verfahren eignen (tachymetrische Aufnahme, GPS, Laser-Scanning, Photogrammetrie usw.). Entwurfsbedingte Begrenzungen von Baugruben, Böschungen, des Planums usw. können ggf. auch aus Entwurfsdaten übernommen werden.
Sofern Knicke oder Steilstufen im Gelände vorhanden sind, sind sie zusätzlich in Form von Linien – den sogenannten Bruchkanten – aufzunehmen, die von den gebildeten Dreiecken nicht überlappt werden dürfen.
In der REB-VB 22.013 (Ausgabe 2012) werden die zu berechnenden Rauminhalte und Oberflächen als “Mengendefinitionen” bezeichnet. Ihre Berechnung erfolgt nach folgenden Regeln:
- Zur Berechnung des Rauminhalts eines Erdkörpers wird zunächst unter jedem der beiden beteiligten Horizonte der Rauminhalt bis zu einem einheitlichen Bezugshorizont ermittelt. Dazu werden die Volumina der zwischen den Dreiecken des jeweiligen Horizontes und dem Bezugshorizont liegenden Prismen berechnet und aufsummiert. Der Rauminhalt des Erdkörpers ergibt sich dann als Differenz der Rauminhalte unter den beiden Horizonten.
- Zur Berechnung der Oberfläche eines Dreieckshorizontes werden die Flächeninhalte der einzelnen Dreiecke des Horizonts (als Schrägflächen im Raum) aufsummiert.
Das Prüfprogramm verfügt über eine Grafikkomponente, mit der neben Horizonten und Mengendefinitionen auch Horizont- und Rauminhaltsfehler visualisiert werden können. Neben der bereits vom Prüfprogramm REB100 bekannten 2D-Ansicht stehen zusätzlich eine 2D-Ansicht mit OpenStreetMap-Hintergrundkarte sowie eine 3D-Ansicht zur Verfügung, in der eine Betrachtung der dargestellten Horizonte bzw. der dargestellten Mengendefinition von allen Seiten möglich ist.